Stadt Salzgitter versteigert Porno-Handy

- Juli 23, 2011

Quelle: ndr.de, 22.07.2011

Ein Jugendlicher hat bei einer Fundsachen-Versteigerung der Stadt Salzgitter ein Handy ersteigert. Soweit nichts Besonderes. Der 14-Jährige fand darauf aber Porno-Fotos, der Vorbesitzer hatte sich selbst und andere nackt abgelichtet. Auch private Kontaktdaten und intime Kurzmitteilungen des früheren Eigentümers mit zum Teil brisanten Inhalten waren sichtbar. Laut Hallo Niedersachsen habe der Junge amüsiert auf die Aufnahmen reagiert und diese gelöscht.

Mobilfunkgeräte nicht gelöscht

Der Vater wolle keine weiteren Schritte gegen die Stadt Salzgitter einleiten, sagte er zu NDR 1 Niedersachsen. Die Stadt zeigt zudem Reue und gelobt Besserung. In einer öffentlichen Stellungnahme heißt es, ein derartiger Fehler dürfe nicht wieder passieren. Der verantwortliche Fachdienst entschuldigte sich. Er habe aber nie behauptet, die zu ersteigernden Mobilfunkgeräte gelöscht zu haben, heißt es außerdem in der Stellungnahme. Es seien lediglich die Speicherkarten entfernt worden. Daten auf dem internen Speicher wurden dabei offenbar übersehen.

Kein Einzelfall

Das aber reichte nicht, kritisierte der Datenschutzbeauftragte des Landes Niedersachsen, Michael Knaps. Die Stadt müsse alle persönlichen Daten mit speziellen technischen Mitteln entfernen. Dafür müsse man gegebenenfalls einen Fachmann beauftragen. Ein Bußgeld oder eine Ordnungswidrigkeit werde dennoch nicht ausgesprochen. Das sei rechtlich nur gegen private Personen oder Firmen möglich. Solche Verstöße seien aber kein Einzelfall. Aus diesem Grund habe man im Internet ein Merkblatt mit Informationen für Kommunen bereitgestellt. Diese war der Stadt Salzgitter offenbar nicht bekannt.

 
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