Illegaler Handel mit Daten aus Rezepten

- Februar 16, 2012

 

Dies ist ein Bericht für alle, die sich immer noch fragen, wer sich denn für ihre Daten interessieren sollte: Nach einem Bericht des „Spiegel“ vom 13. Februar besteht gegen mehrere Rechenzentren der Verdacht, illegal mit den Daten aus Millionen Apothekenrezepten gehandelt zu haben. Die Anschuldigungen wurden von einem ehemaligen Mitarbeiter der Firma pharmfakt/Gesellschaft für Datenverarbeitung (GFD) aus Karlsfeld bei München erhoben. Die Daten seien dazu benutzt worden, sie an Kunden aus der Pharmaindustrie zu verkaufen, und das auf Anweisung der Geschäftsführung, sagte der vom Spiegel als „Insider“ bezeichnete Mann.

Die großen Namen sollen profitiert haben

Zu den Kunden der GFD zählen die großen Namen der Pharmabranche: Bayer, GlaxoSmithKline, Novartis, Ratiopharm, Sanofi-Aventis. Der Handel mit Rezeptdaten ist zur Marktforschungszwecken legal, aber nur wenn dafür verschlüsselte Daten eingesetzt werden.

Der Wert unverschlüsselter Daten

Unverschlüsselte Daten bieten eine Reihe von Möglichkeiten: Die Pharmaunternehmen können mit ihnen nachvollziehen, welche Arztpraxen welche Medikamente verschrieben haben. Solche Informationen sind für die Hersteller wertvoll, weil sie beispielsweise die Kontrolle der Arbeit von Außendienstmitarbeitern ermöglichen. Unverschlüsselte Daten lassen erkennen, welcher Arzt welche Medikamente verschreibt und ob er bestimmte Medikamente möglicherweise nach dem Besuch eines Pharmavertreters häufiger verschreibt.

Unterlagen valide eingeschätzt

Teile der Unterlagen wurden offenbar dem Unabhängigen Landeszentrum für den Datenschutz in Schleswig-Holstein übergeben. Dort werden sie als „scheinbar valide“ eingeschätzt. Es wird vermutet, dass mit ihnen „einer der größten Datenskandale im Medizinbereich“ aufgedeckt werden könnte.

 

Quellen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,814750,00.html

http://futurezone.at/digitallife/7398-verdacht-auf-illegalen-handel-mit-rezeptdaten.php#

 

 

 

 

 

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