Die Datenpannen der Profis (1)

- Februar 26, 2012

„Gegen kriminelle Energie kann man sich nicht schützen“, ist ein immer wieder kehrender Einwand, wenn die Frage aufkommt, wie viel Absicherung von Daten denn sein muss. „Kann man nicht“, antworte ich dann immer. Aber man sollte es Datendieben und sonstigen Missetätern so schwer wie möglich machen – nicht nur, um den einschlägigen Gesetzen Folge zu leisten. Hauptsächlich im ureigensten Interesse, um Zeit, Ärger, Geld und Imageschäden zu sparen, die Datenverluste kosten.

Die nachlässigen Nutzer

Ich füge hinzu – und das ist fast noch wichtiger! – man muss nicht nur die Datendiebe im Auge haben, sondern auch die nachlässigen Nutzer, die, die einfach nicht weit genug denken oder in Alltagshektik die einfachsten Dinge nicht beachten. In diese Kategorie gehören mitunter auch die Profis. Hier sind die ersten drei meiner „Top-Five“ der peinlichsten Datenpannen:

Fehlende Datensicherung

Es ist glaube ich einer der Klassiker unter den Datenpannen. Ein Rechner bricht zusammen, auf dem sich wichtige Daten befinden, und es ist keine oder jedenfalls keine aktuelle Datensicherung vorhanden. Mich erwischte es vor ungefähr fünf Jahren – mein Laptop rückte außer einem schwarzen Bild nichts mehr raus. Back-Up? Fehlanzeige. Panisch fragte ich bei dem Geschäftsführer einer befreundeten Firma um Rat. Einer der Techniker dort holte in tagelanger Arbeit meine Daten wieder aus den Untiefen der Festplatte hervor. Am Ende war ich um 600 EUR ärmer und hatte meine Daten wieder. Die 600 EUR, wohlgemerkt, waren ein Freundschaftspreis.

Das Back-Up auf USB-Stick

Nach dieser Episode ging ich dazu über, meine privaten Daten auf einem USB-Stick mit großer Kapazität zu sichern. Eines Tages stand eine Mitarbeiterschulung bei einem Kunden auf meinem Tagesplan, ich suchte einen USB-Stick und fand keinen. In morgendlicher Eile überspielte ich die Folien für die Präsentation auf den USB-Stick mit meiner Datensicherung. Die Schulung zog sich viel länger hin, als geplant, ich packte wieder in Eile zusammen, in Gedanken schon bei meinen Töchtern, die im Kindergarten aufs Abholen warteten – und vergaß den Stick vor Ort in einem fremden Rechner. Von Bankauszügen bis Liebesbriefen war alles dabei. Der IT-Chef des Kunden bemühte sich um Sachlichkeit, aber ich hörte die Schadenfreude trotzdem durchs Telefon.

Passwörter in Excel-Datei

Ohne Passwörter sind wir in der digitalen Welt verloren. Mit ihnen auch. Als jemand, die fast alles in Online-Shops einkauft, habe ich eine ziemlich große Sammlung Passwörter für die Anmeldung in verschiedenen Einkaufs-Portalen. Der Vorteil ist, wenn ein Passwort in unbefugte Hände gerät, kann man sich nicht gleich überall in meinem Namen anmelden. Der klare Nachteil ist, egal, welche Tricks ich nutzte, um mir die alle zu merken, ich vergaß immer wieder welche und musste umständlich neue anfordern. Sehr lästig. Eines Tages verfiel ich auf die Idee, die ganzen Passwörter einfach mal auf meinem Rechner in einer Excel-Tabelle zu speichern. Da die Festplatte verschlüsselt ist, kann ich das ja ruhig tun, war meine Überlegung. Ein paar Wochen später kam ich ins Grübeln, als mir mein Online-Banking und mein privates Webmail Account Log-Ins zu Zeiten meldeten, zu denen ich schlafend im Bett gelegen hatte. „Aber du hast keine Passwörter auf der Festplatte gespeichert?“, fragte mich ein technisch versierter Kollege eher rhetorisch. Ich hatte ihn nach möglichen Ursachen und vor allem Abhilfe gefragt.

Spezieller Schutz erforderlich

In diesem Moment traf mich die Einsicht wie ein Blitz – nein, ich habe es in dem Augenblick nicht zugegeben, dass ich genau das getan und übersehen hatte, dass der Rechner ja mit dem Internet verbunden ist, verschlüsselte Festplatte oder nicht. Ja, man kann Passwörter gefahrlos auf der Festplatte speichern. Aber dann muss man sie mit einem speziellen Programm schützen, was ich seither auch tue.

— Fortsetzung folgt —

 

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