(PrivCom) Datenschutz macht Schule

- November 18, 2014

Wir bekommen gerne Besuch – und der am gestrigen Tage hat uns besonders gefreut. Drei Zehntklässler der Klosterschule in Hamburg waren bei uns und stellten mir Fragen zum Datenschutz. Hintergrund war ein Projekt aus dem Politikunterricht, für das sie sich dieses Thema ausgesucht hatten.

Neben ein paar allgemeinen Fragen zu unserer Tätigkeit und der Geschichte des Datenschutzes in Deutschland und Europa kamen wir dann sehr schnell auf die täglichen Datenschutz-Fallen zu sprechen. So überraschte die bereits gut informierten Jugendlichen der Hinweis, dass über Whatsapp verschickte Nachrichten offene Postkarten sind, die auch noch umfassend gespeichert und ausgewertet werden. Zu diesem Thema passte als ganz praktisches Beispiel eine Nachricht aus der vergangenen Woche hervorragend: Die amerikanische Bürgerrechtsorganisation „Electronic Frontier Foundation“ hat in einer Übersicht zusammengestellt, welche Nachrichten Apps welche technischen und sonstigen Anforderungen zum Datenschutz erfüllen. Auf großes Interesse trafen bei den Jugendlichen auch meine Ausführungen zu den Möglichkeiten im Browser das Werbetracking zu blockieren. Schmunzeln musste ich, als in diesem Zusammenhang die Frage gestellt wurde, woher man denn wissen könne, dass der Anbieter solcher Software-Tool trotz gegenteiliger Beteuerungen nicht doch heimlich die persönlichen Daten sammele. Die Frage nach dem Vertrauen; die Grundlage jeglichen Datenschutzes nach der auch Erwachsene immer wieder fragen.

Für mich war es ebenso eine lehrreiche Erfahrung: Wo stehen 16- bis 17-jährige Schüler mit ihrem Wissen zum Thema Datenschutz? Mein Eindruck ist, diese Generation weiß und will mehr Datenschutz, als gemeinhin angenommen wird. Auch aus Diskussionen mit jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 nehme ich immer wieder mit, dass die „junge Generation“ diesbezüglich aufmerksamer und nachdenklicher ist, als die Vorurteile der Alten annehmen.

Schade, dass ich meine Besucher zu fragen vergaß, ob ich bei der Präsentation der Projektergebnisse zuhören kann. Das Ergebnis würde mich interessieren.

Update am 20.11.2014: Das Schreiben dieses Artikels überschnitt sich mit der Nachricht, dass Whatsapp nunmehr einen neue Version vorgestellt hat, die eine sehr sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung einsetzt. Demnächst sind Whatsapp Nachrichten also auch im verschlossenen Umschlag erhältlich, um in dem oben gewählten, wenn auch nicht sehr passenden Bild zu bleiben.

Wir erarbeiten Sicherheitskonzepte und übernehmen für Sie den externen betrieblichen Datenschutz.